Um die mit Gartenwerkzeug vollgestopfte Garage etwas zu entlasten, musste ein kleiner Geräteschuppen her. Das klingt im ersten Moment wenig spektakulär, bot im Endeffekt aber genug Stoff für einen kleinen Bericht.
Wie so oft war es nämlich mit dem Schuppen nicht getan. Um den Schuppen überhaupt aufstellen zu können, musste zuerst eine passende Fläche bereitgestellt werden, und damit man dann auch noch einigermassen hinkommt, musste ganz nebenbei auch noch der Gehweg erweitert werden.
Die benötigten Betonplatten waren vom Rückbau des Gartenbeets (siehe hier) noch in mehr als ausreichender Menge vorhanden. Den Split für den Untergrund haben wir gleich zusammen mit dem Kies für die Feuerstelle liefern lassen.
Los ging es mit dem Gehweg. Dieser bestand zu dem Zeitpunkt aus 50x50cm Platten und sollte nun mit den vorhandenen 25x50cm Platten erweitert werden. Um das Ganze optisch etwas aufzuwerten, entschied ich mich, die 50er und 25er Platten alternierend zu verlegen.
Zuerst musst aber mal der Aushub gemacht werden. Wie schon beim Bau der Feuerstelle entstand auch dieses Projekt in reiner Handarbeit, ohne maschinelle Unterstützung
Nach dem Aushub wurde der Untergrund mit einem Handstampfer verdichtet und mit rund 5cm Split belegt.
Auf halbem Weg kam mir dann noch die in die Jahre gekommene Regenwassertonne in die Quere. Zum Glück wollten wir diese schon immer durch etwas ansehnlicheres ersetzen, so dass sie
ohne grosse Diskussionen entfernt werde konnte. Ohne Diskussionen heisst aber nicht ohne Mühe, denn das Mistding war über einen halben Meter tief eingegraben. Eine nette kleine Kante am
Fassboden sorgte zudem erfolgreich dafür, dass die Tonne nicht einfach herausgezogen werden konnte, sondern rundherum freigeschaufelt werden musste.
Später schlug sich dann noch die Nachbarin auf meine Seite und überredete meine Frau die hässlichen kniehohen Büsche zu entfernen, was dann auch gleich gemacht wurde. Natürlich erst nachdem
ich die Platten mühsam darum herum verlegt hatte.
Aber der Aufwand hat sich wie immer gelohnt.
Nun war das Fundament für den Geräteschuppen an der Reihe. Auch hier musste wieder einen gehörige Menge an Erdreich ausgehoben werden - wieder von Hand.
Der Untergrund wurde gleich wie beim Gehweg gestampft und gekiest. Danach wurden, so gerade wie möglich, die 40x40cm Betonplatten aufgelegt. Völlig unerwartet, war der Bau dieser Plattform der einfachste Teil des ganzen Projekts.
Der Aufbau des Geräteschuppens würde eigentlich eine eigene Seite bei den Bauberichten verdienen, denn er erwies sich einem Modellbauer mehr als würdig.
Das Modell, ich meine der Schuppen, besteht aus sagenhaften 104 (einhundertvier!) Einzelteilen, 240 Schrauben und rund 150, eigenhändig aus einem Spritzgussrahmen herauszuschneidenden, Plastikunterlagscheiben. Laut Anleitung sollte der Aufbau in 2-3 Stunden möglich sein, ich habe allein doppelt solange gebraucht um die aufgedampfte Zellophan Schutzfolie von den Blechteilen zu pulen.
Der Bausatz ist übrigens Made in Dänemark, da sind wir uns doch von den blau-gelben Nachbarn einfachere Konstruktionen gewohnt.
Mit Hilfe eines anständigen Repertoires an unanständigen Wörtern, konnte am Ende aber auch dieses Bauprojekt erfolgreich abgeschlossen werden. Meine Garden-Life-Balance ist allerdings gewaltig aus dem Gleichgewicht. Für den Rest des Jahres überlasse ich die Gartenarbeit dem Mähroboter und dem zeitgesteuerten Rasensprinkler.